Untersuchung der Collembolenfauna verschiedener Waldstandorte des Naturparkes Kottenforst-Ville
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Edaphobase (2023). Untersuchung der Collembolenfauna verschiedener Waldstandorte des Naturparkes Kottenforst-Ville. Occurrence dataset https://doi.org/10.15468/nz83pu accessed via GBIF.org on 2024-12-14.Description
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Michael Schleuter
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https://portal.edaphobase.org/?qxenv:action:gbif&qxenv:sources:10840Description of this dataset
Im Zeitraum von Dezember 1980 bis November 1982 wurde im Naturpark Kottenforst-Ville (Nordrhein-Westfalen, Bundesrepublik Deutschland) die Collembolenbesiedlung von fünf Waldstandorten (ein Eichenhainbuchenwald in potentiell natürlicher Ausprägung (Galio-Carpinetum), der als Naturwaldparzelle ausgewiesen ist, ein Rotbuchenbestand, ein Fichtenbestand, eine Eichenschonung, eine Fichtenschonung) und von einem im Wald liegenden Wildacker, der als Wiese genutzt wurde, untersucht. Ein Bodenstecher (10 cm2 Fläche) diente zur Entnahme der Proben aus vier Tiefenschichten, 0 - 5 cm, 5 - 10 cm, 10 - 15 cm, 15 - 20 cm. Die epedaphischen Formen wurden mit Streuproben ( 100 cm2 Fläche) erfaßt. Die Auslese der Mesofauna geschah im Labor nach dem Berlese-Tullgren-Prinzip. Zur Vervollständigung der Arten- liste für den Kottenforst wurden im gesamten Gebiet zusätzlich Bodenproben entnommen, Baumrinden abgesaugt, sowie Feuchtflächen abgesucht. Insgesamt konnten 61 Collembolenarten für das Untersuchungsgebiet nachgewiesen werden. Neben typischen Waldarten wurden einige Arten gefunden, die in Europa erst in wenigen Exemplaren entdeckt wurden, wie Pseudosinella aelleni Gama, Tullbergia novemspina GISIN und Disparrhopalites sp. An Hand der Dominanz und deren Struktur (Diversität, Evenness), der Übereinstimmungen der Artengerneinschaften (Jaccard-Index), der der Vertikalverteilung und der relativen Abundanzen der Arten werden die Auswirkungen der verschiedenartigen Bestockungen des durchweg gleichartigen, pseudovergleyten Lößlehmbodens diskutiert. Die Collembolenbesiedlung der Wiese setzte sich deutlich von der der Waldetandorte ab, was hauptsächlich auf die anthropogenen Einflüsse Pflügen, Düngen, Nähen zurückzuführen ist. So war die Wiese mit 23 Arten der artenärmste Standort. Die typischen Waldarten fehlten fast ganz. Ebenso war die Vertikalverteilung eine ganz andere. Während im Wald circa 95 % der Individuen in der Schicht O - 5 cm Tiefe lebten, waren in der Wiese besonders die durch die Bodenbearbeitung gelockerten tieferen Schichten besiedelt. Die Unterschiede der Waldstandorte untereinander waren feiner und lagen im Bereich der relativen Abundanzen der Arten. Die meisten (42) Arten wurden im Naturwald gefunden. Dieser Standort zeichnete sich zudem durch seinen Iridividuenreichtum aus, der bis zu 50 % über der individuenärmsten Rotbuchenfläche lag und bei einem mittleren Besatz von 35000 Collembolen / m2 im Jahr zwischen 15000 und 72000 Coll./ m2 schwankte. Bei den Präparationen zum Feststellen des Geschlechterverhältnisses der Onychiurus-Arten O. quadriocellatus, O. furcifer, O. vanderdrifti und O. absoloni konnte bei O. quadriocellatus und O. furcifer ein parasitischer Befall mit Sporozoen festgestellt werden. Darüberhinaus wurde das Auftreten von Phoresie nachgewiesen, bei der O. quadriocellatus als Transportmittel für Nematoden diente.
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