Ceiba pentandra (L.) Gaertn.
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- SPECIES
Classification
- class
- Magnoliopsida
- order
- Malvales
- family
- Malvaceae
- genus
- Ceiba
- species
- Ceiba pentandra
Abstract
Der Kapokbaum (Ceiba pentandra), auch als Wollbaum bezeichnet, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ceiba in der Unterfamilie der Wollbaumgewächse (Bombacoideae).
Merkmale
Der Kapokbaum ist ein mächtiger, laubabwerfender Baum mit schirmförmiger bis runder Krone, der Wuchshöhen von bis zu 75 MeterPatrick Herrmann: Faserpflanzen. Institut für Systematische Botanik und Ökologie, Universität Ulm, Nutzpflanzenseminar 2011 PDF, auf uni-ulm.de, abgerufen am 15. November 2019. und einen Stammdurchmesser von über 3 Meter erreicht. Er kann über 500 Jahre alt werden.The thickest, tallest, and oldest kapok trees auf monumentaltrees.com, abgerufen am 10. Mai 2018. Er ist einer der größten Bäume des tropischen Regenwaldes und dort ein sogenannter Überhälter, der das umliegende Kronendach um 10 bis 20 m überragt. Der Stamm ist jung grün-bräunlich und im Alter grau-bräunlich und er wird dann von hohen, breiten Brettwurzeln gestützt. In seiner Jugendzeit ist er dicht bedeckt mit spitzen, pyramidalen bis kegelförmigen Stacheln, die mit zunehmendem Alter immer weniger werden. Der Baum führt ein Gummi, es ist ähnlich wie Kutira-Gummi. Die langgestielten Laubblätter sind handförmig gefingert, mit bis zu 20 Zentimeter langen, kahlen, zugespitzten und verkehrt-lanzettlichen bis lanzettlichen, meist ganzrandigen, fünf bis neun, kurz gestielten Blättchen. Sie werden beim Beginn der Trockenzeit im Februar bis März abgeworfen. Zu dieser Zeit treiben die zumeist büschelweise an Zweigenden stehenden rosa, gelblich bis weißen zwittrigen und fünfzähligen, gestielten Blüten aus. Die Blüten öffnen sich nur nachts, vom frühen Abend bis zum Morgen, und sie haben einen starken und unangenehmen Geruch aufgrund ihrer primären Fledermausblütigkeit (Blattnasen),I. M. Turner: The Ecology of Trees in the Tropical Rain Forest. Cambridge Univ. Press, 2004, ISBN 0-521-80183-4, S. 132. allerdings sind sekundär auch Motten, Bienen und Hummeln Bestäuber.Edward M. Barrows: Animal Behavior Desk Reference. Third Edition, CRC Press, 2011, ISBN 978-1-4398-3652-1, S. 491. Der glockenförmige, vier- bis fünflappige Kelch ist grünlich, der fünfkammerige Fruchtknoten ist halbunterständig mit einem langen Griffel mit kopfiger Narbe. Die Staubblätter sind kürzer als der Griffel und haben zwei bis drei gewundene Antheren. Die braunen, ledrigen, länglich-ellipsoiden und schwimmfähigen Früchte sind bis etwa 25 Zentimeter lange, sich entlang der Scheidewände öffnende Kapseln. Die über 100, etwa 5–6 Millimeter großen, rundlichen, schwärzlichen Samen liegen in einem Bett aus zahlreichen gräulich bis weiß-gelblichen, flaumigen Haaren. Die Haare entspringen dem Endokarp der Fruchtwand und dienen der Windausbreitung. Sie brechen bei der Fruchtreife von der Fruchtwand ab. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 72, 80, 84 oder 88.
Fotogalerie mit Details
Datei:Ceiba pentandra MS4104.JPG|Brettwurzeln des Kapokbaums Datei:Ceiba pentandra cortex hg.jpg|Stacheliger Stamm des jungen Baumes Datei:Ceiba pentandra 40zz.jpg|Blätter von ''Ceiba pentandra'' Datei:Ceiba pentandra (324596620).jpg|''Ceiba pentandra'' Blüten Datei:Ceiba_pentandra_fruit_out_hg.jpg|Frucht grün Datei:Kapok fruit Zanzibar.jpg|Frucht aufgegangen Datei:Ceiba Holz.JPG|Ceibaholz
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Datei:Ceiba pentandra MS4104.JPG|Brettwurzeln des Kapokbaums Datei:Ceiba pentandra cortex hg.jpg|Stacheliger Stamm des jungen Baumes Datei:Ceiba pentandra 40zz.jpg|Blätter von ''Ceiba pentandra'' Datei:Ceiba pentandra (324596620).jpg|''Ceiba pentandra'' Blüten Datei:Ceiba_pentandra_fruit_out_hg.jpg|Frucht grün Datei:Kapok fruit Zanzibar.jpg|Frucht aufgegangen Datei:Ceiba Holz.JPG|Ceibaholz
Mythologie
In der Mythologie der Maya von Yucatán stellt ein Kapokbaum die Axis Mundi oder den Weltenbaum dar, ähnlich der Weltenesche Yggdrasil in der nordischen Mythologie.Christian Rätsch: Einführung in die Kosmologie der Maya. In: Ders.: Chactun - Die Götter der Maya. Quellentexte, Darstellung und Wörterbuch. (= Diederichs Gelbe Reihe. Band 57), Eugen Diederichs Verlag, München 1986, S. 15. In den afrokubanischen Religionen Palo Monte und Arará gilt die Ceiba als heiliger Baum, in der Santería ist sie als Sitz des Orishas Iroko der heiligste aller Bäume.Lydia Cabrera: El Monte, La Habana 2006, ISBN 978-959-10-1546-4, S. 171ff.Luis E. Ramírez Cabrera: Diccionario básico de religiones de origin africano en Cuba, Santiago de Cuba 2014, ISBN 978-959-11-0972-9, S. 77f. In Erzählungen, die im peruanischen Amazonastiefland verbreitet sind, spielt der Kapokbaum, der dort „Lupuna“ genannt wird, eine wichtige Rolle. Er steht in der amazonischen Mythologie in Verbindung mit Wichten, die nach verschiedenen Überlieferungen im riesigen, oft bauchförmigen Stamm des Baumes leben oder um diesen herumtanzen.Christian Rätsch: Einführung in die Kosmologie der Maya. In: Ders.: Chactun - die Götter der Maya. Quellentexte, Darstellung und Wörterbuch. (= Diederichs Gelbe Reihe. Band 57). Indianer. 2., aktualisierte Auflage. Diederich, München 1994, ISBN 3-424-00797-8, S. 15.
Nutzung
Aus dem Kapokbaum wird u. a. Kapok gewonnen. Die Kapokfasern haben eine Länge von 10 bis 35 Millimeter und bestehen zu 64 % aus Cellulose und Hemicellulose. Aufgrund ihres Wachsüberzugs sind sie wasserabweisend und schlecht verspinnbar. Ein einzelner Baum liefert pro Jahr ungefähr 20 kg reine Fasern. Ohne weitere Behandlung können diese als Füllmaterial für Rettungsringe und Schwimmwesten oder als Polster- und Isoliermaterial genutzt werden. Die Samen des Kapokbaums werden aufgrund ihres hohen Anteils an fettem Öl (Kapoköl) (bis zu 25 %) regional für die Herstellung von Seife oder Speiseöl verwendet, sie sind aber auch essbar. Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung kommt der Kapok auch bei der Wundversorgung zum Einsatz. Das leichte, nicht besonders wertige Holz ist weich und nicht beständig. Es wird für einige Anwendungen genutzt.
Varietäten
Es werden manchmal drei Varietäten unterschieden.
Ceiba pentandra var. caribaea, in Südamerika und Westafrika, über 60 Meter hoch, Früchte kleiner und breiter sowie öffnend, mit Brettwurzeln und der Stamm hat kleine Stacheln. Ceiba pentandra var. guineensis, in den Savannen Westafrikas, viel kleiner, bis 18 Meter hoch und ohne Brettwurzeln, Früchte öffnend. Ceiba pentandra var. pentandra, der kultivierte Kapokbaum aus Westafrika und Asien, bis 30 Meter hoch, kleine oder keine Brettwurzeln und nicht öffnende Früchte mit helleren Fasern.
Ceiba pentandra var. caribaea, in Südamerika und Westafrika, über 60 Meter hoch, Früchte kleiner und breiter sowie öffnend, mit Brettwurzeln und der Stamm hat kleine Stacheln. Ceiba pentandra var. guineensis, in den Savannen Westafrikas, viel kleiner, bis 18 Meter hoch und ohne Brettwurzeln, Früchte öffnend. Ceiba pentandra var. pentandra, der kultivierte Kapokbaum aus Westafrika und Asien, bis 30 Meter hoch, kleine oder keine Brettwurzeln und nicht öffnende Früchte mit helleren Fasern.
Vorkommen
mini|Cotton Tree in Freetown, Sierra Leone mini|Der Kapokbaum gehört zu den typischen „den Wald überragenden Urwaldriesen“ Der Kapokbaum stammt vermutlich aus dem tropischen Regenwald Mittel- und Nord-Südamerikas und verbreitete sich bis nach Westafrika. Allerdings könnte es auch umgekehrt sein und der Baum stammt aus West- und Zentralafrika. Mittlerweile ist er in den gesamten Tropen anzutreffen. Ceiba pentandra ist ein lichtbedürftiger Baum, der während der Regenzeit eine Niederschlagsmenge von rund 1000 bis 1500 mm benötigt. Er wächst bis in große Höhen von 4000 Metern.Michael Pankratius: Lexikon Nachwachsende Rohstoffe, Abgerufen am 10. April 2010.M. Brink, E. G. Achigan-Dako: Fibres. Plant Resources of Tropical Africa 16, Prota, 2012, ISBN 978-92-9081-481-8, S. 75–83.
Name
- Homonyms
- Ceiba pentandra (L.) Gaertn.
- Common names
- Kapokbaum in Alemán