Saxifraga oppositifolia L.
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- SPECIES
Classification
- order
- Saxifragales
- family
- Saxifragaceae
- genus
- Saxifraga
- species
- Saxifraga oppositifolia
Abstract
mini|Blüten und Blütenbesucher mini|Saxifraga oppositifolia Der Gegenblättrige Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) gehört zur Gattung Steinbrech (Saxifraga) und zur Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae).
Beschreibung und Ökologie
Der Gegenblättrige Steinbrech wächst als ausdauernde krautige Pflanze, erreicht Wuchshöhen von 1 bis 5 cm und bildet lockere Rasen oder lockere, seltener feste Polster. Die in kleinen, grundständigen Rosetten gegenständig stehenden Laubblätter sind verkehrt eiförmig bis länglich lanzettlich und 2,5 bis 5 mm lang. Sie sind am Rand bewimpert und besitzen an der Spitze ein (selten drei) kalkausscheidendes Grübchen. Die Blütenstiele sind meistens unbeblättert und tragen nur eine Blüte. Die radiärsymmetrischen, zwittrigen, fünfzähligen Blüten sind rosa bis purpurn und weisen einen Durchmesser von 1 bis 2 cm auf. Die fünf Kelchblätter sind bewimpert und oft rot. Die fünf purpurrosafarbenen bis weinroten, verblassenden Kronblätter sind breit-lanzettlich bis verkehrt-eiförmig und zwei- bis dreimal so lang wie die Kelchblätter. Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Die Art hat die Chromosomenzahlen 2n = 26 oder 52, aber auch 39 oder 56.Jaakko Jalas, Juha Suominen, Raino Lampinen, Arto Kurtto: Atlas florae europaeae. Band 12 (Resedaceae to Platanaceae). Seite 157, Helsinki 1999. ISBN 951-9108-12-2
Bilder
Bild:Saxifraga oppositifolia 14-98-45.jpg| In Kanada Bild:Saxifraga oppositifolia upernavik 2006-06-22 1.jpg| In [[Grönland]] Bild:Saxifraga oppositifolia IMG 4296 rödsildre endalen.JPG| Auf [[Spitzbergen (Insel)|Spitzbergen]] Bild:Bjoern12.jpg| Auf der [[Bäreninsel]] Bild:2008-05-16 12 39 24 Iceland-Gilsbakki.jpg| In [[Island]] Bild:Purple Saxifrage in Ben Lawers NNR - geograph.org.uk - 7431.jpg| In Schottland Bild:Saxifraga oppositifolia L. (7582698912).jpg |In den Südtiroler Alpen Bild:Saxifraga oppositifolia bgiu.jpg| In den Karpaten
Unterarten
Beim Gegenblättrigen Steinbrech unterscheidet man in Europa mindestens sechs UnterartenJaakko Jalas, Juha Suominen, Raino Lampinen, Arto Kurtto: Atlas florae europaeae. Band 12 (Resedaceae to Platanaceae). Seite 156–159, Helsinki 1999. ISBN 951-9108-12-2:
Bodensee-Steinbrech (Saxifraga oppositifolia subsp. amphibia ); er war endemisch am Bodensee, wuchs dort in der Assoziation Deschampsietum rhenanae. und gilt seit 1978 als verschollen. Er hatte die Chromosomenzahl 2n = 26. Saxifraga oppositifolia subsp. blepharophylla ; diese Unterart kommt nur in den Ostalpen in Österreich vor. Sie wird von manchen Autoren auch als eigene Art (Saxifraga blepharophylla ) angesehen. Saxifraga oppositifolia subsp. murithiana , kommt nur in Südwesteuropa und in den Alpen, in Spanien, Frankreich, Italien und in der Schweiz vor Saxifraga oppositifolia subsp. oppositifolia, kommt in Europa in den Gebirgen, West-, Mittel- und Südeuropas sowie in Nordeuropa vor. In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil am Hohen Licht bis zu 2600 m Meereshöhe auf. Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind für diese Unterart in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w+ (feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 1 (alpin und nival), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental). Saxifraga oppositifolia subsp. paradoxa , kommt nur in den Pyrenäen (Spanien und Frankreich) vor Saxifraga oppositifolia subsp. speciosa , kommt nur in Mittelitalien im Gebirge vor.
Der Rudolph-Steinbrech (Saxifraga rudolphiana ) wird von manchen Autoren auch als Unterart Saxifraga oppositifolia subsp. rudolphiana zum Gegenblättrigen Steinbrech gestellt. In Asien gibt es eine weitere UnterartHerbert Huber in Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage Band IV.2, Seite 181. Carl Hanser, München 1961–1966:
Saxifraga oppositifolia subsp. asiatica ; sie kommt in Ostasien, Zentralasien, in Ostsibirien, in Tiber und in Kaschmir vor.
Bodensee-Steinbrech (Saxifraga oppositifolia subsp. amphibia ); er war endemisch am Bodensee, wuchs dort in der Assoziation Deschampsietum rhenanae. und gilt seit 1978 als verschollen. Er hatte die Chromosomenzahl 2n = 26. Saxifraga oppositifolia subsp. blepharophylla ; diese Unterart kommt nur in den Ostalpen in Österreich vor. Sie wird von manchen Autoren auch als eigene Art (Saxifraga blepharophylla ) angesehen. Saxifraga oppositifolia subsp. murithiana , kommt nur in Südwesteuropa und in den Alpen, in Spanien, Frankreich, Italien und in der Schweiz vor Saxifraga oppositifolia subsp. oppositifolia, kommt in Europa in den Gebirgen, West-, Mittel- und Südeuropas sowie in Nordeuropa vor. In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil am Hohen Licht bis zu 2600 m Meereshöhe auf. Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind für diese Unterart in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w+ (feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 1 (alpin und nival), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental). Saxifraga oppositifolia subsp. paradoxa , kommt nur in den Pyrenäen (Spanien und Frankreich) vor Saxifraga oppositifolia subsp. speciosa , kommt nur in Mittelitalien im Gebirge vor.
Der Rudolph-Steinbrech (Saxifraga rudolphiana ) wird von manchen Autoren auch als Unterart Saxifraga oppositifolia subsp. rudolphiana zum Gegenblättrigen Steinbrech gestellt. In Asien gibt es eine weitere UnterartHerbert Huber in Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage Band IV.2, Seite 181. Carl Hanser, München 1961–1966:
Saxifraga oppositifolia subsp. asiatica ; sie kommt in Ostasien, Zentralasien, in Ostsibirien, in Tiber und in Kaschmir vor.
Vorkommen
Der Gegenblättrige Steinbrech bevorzugt in den gemäßigten Breiten offene steinige Rasen und Moränen in Höhenlagen zwischen 1.600 und 4.500 Meter. In der Schweiz wurden unterhalb des Gipfels des Dom im Wallis üppig blühende Kissen dieser Pflanze auf einer Höhe von 4505 m entdeckt, welche somit die höchstgelegene Blütenpflanze in Europa darstellt, darüber hinaus auch weltweit der vermutlich kälteste Standort, an dem eine Blütenpflanze gefunden wurde. Im Norden seines Verbreitungsgebietes wächst er in tieferen Lagen. Er wächst in Mitteleuropa in Gesellschaften der Verbände Thlaspion rotundifolii, Androsacion alpinae oder Epilobion fleischeri, bei Vorkommen über 2000 Metern Meereshöhe auch in Gesellschaften der Klasse Seslerietea. Er besiedelt mit seinen Unterarten Gebiete von der spanischen Sierra Nevada im Süden bis Grönland im Norden. Dort wächst er noch bei 83°40'N auf der Kaffeklubben-Insel, die allgemein als nördlichstes festes Land der Erde giltSagax Groenland 2007, und ist damit – zusammen mit dem dort ebenfalls vorkommenden Arktischen Mohn (Papaver radicatum) – die am nördlichsten wachsende höhere Pflanzenart. Er wächst nach Osten hin bis Sibirien und Kaschmir und gehört zur Nivalflora.
Ökologie
Die immergrünen Blätter ertragen Temperaturen bis −40 °C ohne Schaden. Die Blüten werden schon im Spätsommer bis Herbst des Vorjahres angelegt. Auch die Blüten sind sehr kälteresistent und ertragen Temperaturen bis −15 °C. Der neue Austrieb der empfindlicheren Blätter erfolgt erst später, wenn die Gefahr des Erfrierens vorüber ist. Die Samen wiegen nur 0,0001 g und verbreiten sich mit dem Wind. Die wenigen Bestäuber im Hochgebirge werden durch überproportional große Blüten angelockt. Durch den Polsterwuchs wird eine Häufung von Blüten erreicht und dadurch eine größere Signalwirkung erzielt.
Name
- Homonyms
- Saxifraga oppositifolia L.
- Common names
- Gegenblättriger Steinbrech in German