Hemerocallis L.
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- GENUS
Classification
- class
- Magnoliopsida
- order
- Asparagales
- family
- Xanthorrhoeaceae
- genus
- Hemerocallis
Abstract
Die Taglilien (Hemerocallis) sind eine Pflanzengattung, die zur Unterfamilie der Tagliliengewächse (Hemerocallidoideae) gehört.
Beschreibung
Taglilien sind ausdauernde krautige Pflanzen. Sie wachsen häufig in Horsten. Die Wurzeln sind häufig fasrig oder fleischig und zusammenlaufend. An den Enden bilden sich jedoch Verdickungen, aus denen Rhizome auswachsen. Der Stängel hat nur bodennahe lange lineare Laubblätter, von denen sich immer zwei gegenüberstehen. Sie sind häufig umgebogen und laufen zur Spitze hin scharf zu. Üblicherweise trägt jede Pflanze zwei Blütenstände, die schraubelig cymoid sind, seltener kommen Einzelblüten vor. Die trichterförmigen, zwittrigen und schwach zygomorphen Einzelblüten sind eintägig kurzlebig. Die sechs Blütenhüllblätter (Tepalen) sind an ihrer Basis kurz röhrig verwachsen. Die inneren Tepalen sind leicht breiter als die äußeren. Jede Blüte enthält sechs Staubblätter, die am Boden der Blütenhülle verwachsen sind. Die Staubfäden sind nach oben gebogen, getrennt und ungleich. Die Staubbeutel bestehen aus zwei Hälften (Theken). Drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen dreifächerigen Fruchtknoten verwachsen, der grün ist. Nektarien sind vorhanden. Der nach oben gebogene Griffel endet in einer dreilappigen oder kopfigen Narbe. Es werden ledrige Kapselfrüchte ausgebildet, die entweder sehr wenige oder viele Samen enthalten.
Etymologie
Der wissenschaftliche Name der Gattung stammt von den griechischen Wörtern Ἡμέρα hēméra „Tag“ und Κάλλος kállos „Schönheit“, da die Einzelblüten der Gattung nur einen einzigen Tag lang blühen. Von dieser Tatsache leitet sich auch die deutsche Bezeichnung der Gattung ab.Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).
Kultur
mini|Taglilienfeld in Yuli (Landkreis Hualien, Taiwan) mini|Getrocknete Taglilienblüten als Nahrungsmittel Taglilien sind als Gartenpflanzen in Europa, den Vereinigten Staaten und vor allem in der Volksrepublik China bedeutend. Allein in den USA gibt es 38.000 registrierte Züchter für Taglilien, die über 13.000 benannte Hybriden erzeugt haben. In der chinesischen Gartenkunst ist die Gattung seit Tausenden von Jahren von großer Bedeutung. Dort wird die Gattung aber auch wegen der essbaren Blüten einiger Arten geschätzt und findet Anwendung in der traditionellen chinesischen Medizin. Der Anbau in der Volksrepublik China findet vor allem in den Provinzen südlich des Qin-Ling-Gebirges, schwerpunktmäßig in den Provinzen Hunan, Jianxi, Shaanxi, Sichuan und Gansu statt. Das bekannteste Anbaugebiet, auf das mehr als die Hälfte der nationalen Produktion entfallen, liegt in den Kreisen Shaodong und Qidong in der Provinz Hunan. In Taiwan wurden im Jahr 2016 391 Tonnen Taglilien auf 567 Hektar Anbaufläche geerntet. Der Hauptanbau entfiel auf die Landkreise Hualien (287 t) und Taitung (59 t). Die Produktion ist seit Jahren rückläufig. Vor dem menschlichen Verzehr werden die Blüten gedämpft und getrocknet. Der Genuss der unbehandelten Blumenteile kann aufgrund des Alkaloidgehalts Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Die Blätter werden beim Bau einiger Typen von traditionellen Wohnhäusern in der chinesischen Provinz Yunnan, in Taichung auf Taiwan sowie auf der Insel Lan Yu als Material zum Decken von Dächern verwendetShan Deqi, E. Tang (Übers.): Traditionelle Wohnhäuser in China, China International Book Trading Corporation, 2004, ISBN 7-5085-0434-8.
Philatelistisches
Mit dem Erstausgabetag 2. Januar 2020 gab die Deutsche Post AG in der Serie Blumen ein Postwertzeichen mit dem Abbild einer Taglilie im Nennwert von 30 Eurocent heraus. Der Entwurf stammt von den Grafikern Stefan Klein und Olaf Neumann aus Iserlohn.
Schädlinge und Krankheiten
miniatur|links|Taglilie, Blüten befallen mit Hemerocallis-Gallmücke Taglilien sind im Allgemeinen recht robust. Es gibt jedoch einige wenige spezifische Schädlinge und Krankheitsbilder:
Taglilien-Gallmücke (Hemerocallis-Gallmücke, Contarinia quinquenotata) Die Hemerocallis-Gallmücke legt ihre Eier an den Knospen ab. Die ausschlüpfenden Larven fressen die Blüten von innen an, wobei die Blüten sich verformen und in der Regel nicht öffnen (s. Bild). Taglilien-Rost Der Taglilien-Rost ist wohl zuerst in den USA bemerkt und nach Europa eingeschleppt worden.Taglilienrost auf www.daylilies.org Bisher verhindern kalte Winter die Ausbreitung in Mitteleuropa.http://gds-hem-fachgruppe.homepage.t-online.de/gartnerisches.htm Homepage der Fachgruppe Hemerocallis der Gesellschaft der Staudenfreunde Kronenfäule Zu hohe Feuchtigkeit und/oder ungeeignetes Substrat begünstigen ein Absterben der Pflanzen durch Fäulnis. Charakteristisch ist, dass sich die Blätter vom Wurzelstock abziehen lassen.https://www.gartenlexikon.de/pflanzen/taglilien.html#h11-typische-krankheiten-pflegefehler-und-schaedlinge Krankheiten und Schädlinge bei www.gartenlexikon.de
Taglilien-Gallmücke (Hemerocallis-Gallmücke, Contarinia quinquenotata) Die Hemerocallis-Gallmücke legt ihre Eier an den Knospen ab. Die ausschlüpfenden Larven fressen die Blüten von innen an, wobei die Blüten sich verformen und in der Regel nicht öffnen (s. Bild). Taglilien-Rost Der Taglilien-Rost ist wohl zuerst in den USA bemerkt und nach Europa eingeschleppt worden.Taglilienrost auf www.daylilies.org Bisher verhindern kalte Winter die Ausbreitung in Mitteleuropa.http://gds-hem-fachgruppe.homepage.t-online.de/gartnerisches.htm Homepage der Fachgruppe Hemerocallis der Gesellschaft der Staudenfreunde Kronenfäule Zu hohe Feuchtigkeit und/oder ungeeignetes Substrat begünstigen ein Absterben der Pflanzen durch Fäulnis. Charakteristisch ist, dass sich die Blätter vom Wurzelstock abziehen lassen.https://www.gartenlexikon.de/pflanzen/taglilien.html#h11-typische-krankheiten-pflegefehler-und-schaedlinge Krankheiten und Schädlinge bei www.gartenlexikon.de
Systematik
Lange Zeit bestand die Familie, jetzt Unterfamilie der Tagliliengewächse (Hemerocallidoideae), ausschließlich aus der Gattung Hemerocallis, die Familie/Unterfamilie wurde stark erweitert. Der Gattungsname Hemerocallis wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 324 erstveröffentlicht. Typusart ist Hemerocallis lilioasphodelus L. Zur Gattung Hemerocallis
Zitronen-Taglilie (Hemerocallis citrina Baroni), Heimat: China (Schensi); mit den Varietäten: Hemerocallis citrina var. citrina Hemerocallis citrina var. vespertina (H.Hara) M.Hotta Hemerocallis darrowiana S.Y.Hu Dumortiers Taglilie (Hemerocallis dumortieri C. Morren), Heimat: Japan, Korea, Mandschurei, Ostsibirien Essbare Taglilie (Hemerocallis esculenta Koidz.), Heimat: Japan, Sachalin Hemerocallis exaltata Stout Forrests Taglilie (Hemerocallis forrestii Diels), Heimat: Jünnan Gelbrote Taglilie (Hemerocallis fulva (L.) L.), mit den Varietäten: Hemerocallis fulva var. angustifolia Baker Hemerocallis fulva var. aurantiaca (Baker) M.Hotta (Syn.: H. fulva var. sempervirens M. Hotta & M. Matsuoka) Hemerocallis fulva var. fulva Hemerocallis fulva var. kwanso Regel Hemerocallis fulva var. littorea (Makino) M.Matsuoka & M.Hotta Hemerocallis fulva var. maculata Baroni Hemerocallis fulva var. pauciflora M.Hotta & M.Matsuoka Hemerocallis hakuunensis Nakai Hemerocallis hongdoensis M.G.Chung & S.S.Kang Gelbe Taglilie (Hemerocallis lilioasphodelus L.), kommt in den Südostalpen, in Italien und Slowenien vor und ist eingebürgert in Europa, sonst in Sibirien, im Amurgebiet und in China Middendorffs Taglilie (Hemerocallis middendorffii Trautv. & C.A.Mey.), Heimat: Amurgebiet, Nordchina, Mandschurei, Korea, Japan, Sachalin; mit den Varietäten: Hemerocallis middendorffii var. longibracteata Z.T.Xiong Hemerocallis middendorffii var. middendorffii Kleine Taglilie (Hemerocallis minor Mill.), Heimat: Ostsibirien, Mongolei, Nordchina, Korea Vielblütige Taglilie (Hemerocallis multiflora Stout), Heimat: China (Hunan) Zwerg-Taglilie (Hemerocallis nana W.W.Sm. & Forrest), Heimat: West-Jünnan Hemerocallis plicata Stapf Hemerocallis taeanensis S.S.Kang & M.G.Chung Thunbergs Taglilie (Hemerocallis thunbergii Baker), Heimat: Korea, Nordchina Hemerocallis yezoensis H.Hara
Zitronen-Taglilie (Hemerocallis citrina Baroni), Heimat: China (Schensi); mit den Varietäten: Hemerocallis citrina var. citrina Hemerocallis citrina var. vespertina (H.Hara) M.Hotta Hemerocallis darrowiana S.Y.Hu Dumortiers Taglilie (Hemerocallis dumortieri C. Morren), Heimat: Japan, Korea, Mandschurei, Ostsibirien Essbare Taglilie (Hemerocallis esculenta Koidz.), Heimat: Japan, Sachalin Hemerocallis exaltata Stout Forrests Taglilie (Hemerocallis forrestii Diels), Heimat: Jünnan Gelbrote Taglilie (Hemerocallis fulva (L.) L.), mit den Varietäten: Hemerocallis fulva var. angustifolia Baker Hemerocallis fulva var. aurantiaca (Baker) M.Hotta (Syn.: H. fulva var. sempervirens M. Hotta & M. Matsuoka) Hemerocallis fulva var. fulva Hemerocallis fulva var. kwanso Regel Hemerocallis fulva var. littorea (Makino) M.Matsuoka & M.Hotta Hemerocallis fulva var. maculata Baroni Hemerocallis fulva var. pauciflora M.Hotta & M.Matsuoka Hemerocallis hakuunensis Nakai Hemerocallis hongdoensis M.G.Chung & S.S.Kang Gelbe Taglilie (Hemerocallis lilioasphodelus L.), kommt in den Südostalpen, in Italien und Slowenien vor und ist eingebürgert in Europa, sonst in Sibirien, im Amurgebiet und in China Middendorffs Taglilie (Hemerocallis middendorffii Trautv. & C.A.Mey.), Heimat: Amurgebiet, Nordchina, Mandschurei, Korea, Japan, Sachalin; mit den Varietäten: Hemerocallis middendorffii var. longibracteata Z.T.Xiong Hemerocallis middendorffii var. middendorffii Kleine Taglilie (Hemerocallis minor Mill.), Heimat: Ostsibirien, Mongolei, Nordchina, Korea Vielblütige Taglilie (Hemerocallis multiflora Stout), Heimat: China (Hunan) Zwerg-Taglilie (Hemerocallis nana W.W.Sm. & Forrest), Heimat: West-Jünnan Hemerocallis plicata Stapf Hemerocallis taeanensis S.S.Kang & M.G.Chung Thunbergs Taglilie (Hemerocallis thunbergii Baker), Heimat: Korea, Nordchina Hemerocallis yezoensis H.Hara
Verbreitung
Taglilien finden sich von Mitteleuropa bis Ostasien. Die Gattung Hemerocallis fehlt in der Neuen Welt; obwohl es Vertreter der Familie Tagliliengewächse in Australien gibt, scheint die Gattung auch dort zu fehlen. Das Mannigfaltigkeitszentrum liegt mit elf Arten in der Volksrepublik China, vier Arten sind dort endemisch. Da vor allem Hybriden der Gelbroten Taglilie (Hemerocallis fulva) als Gartenpflanzen populär sind, finden sie sich auch in nordamerikanischen Gärten und sind zum Teil von dort aus verwildert. miniatur|Essbare Taglilie (Hemerocallis esculenta) miniatur|Blüte der Gelben Taglilie (Hemerocallis lilioasphodelus) miniatur|Blüte von Kleinen Taglilie (Hemerocallis minor) miniatur|Thunbergs Taglilie (Hemerocallis thunbergii)
Name
- Homonyms
- Hemerocallis L.
- Hemerocallis
- Common names
- Taglilien in German